Wilhelm-Kaisen-Brücke muss für den ÖPNV geöffnet bleiben!

Die fünf Weserbrücken in Bremen sind in einem schlechten Zustand und müssen alle in den nächsten Jahren ertüchtigt bzw. erneuert werden. Neue Nachberechnungen zeigen, dass die Bürgermeister-Smidt-Brücke auch weiterhin für Straßenbahnen und Busse gesperrt bleiben muss. Zugleich ist es nötig, auch die Wilhelm-Kaisen-Brücke im Laufe des Jahres zu sanieren. Weitere Einschränkungen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sollen laut Verkehrsbehörde aber vermieden werden.

Für Tim Sültenfuß, Sprecher für Mobilität und Inklusion der Fraktion Die Linke in der Bremischen Bürgerschaft, stellen diese anhaltenden Einschränkungen trotzdem ein absolutes No-Go dar: „Die Einschränkungen der letzten Monate waren bereits eine erhebliche Belastung für Menschen, die auf den ÖPNV angewiesen sind. Wenn jetzt, wie sich abzeichnet, eventuell überhaupt keine Überquerung der Brücken durch die BSAG mehr möglich ist, wäre das für viele Bürger*innen eine Katastrophe.“

Der Abgeordnete stellt klar: „Diese Katastrophe fällt nicht vom Himmel, sondern ist das Ergebnis von jahrzehntelanger staatlicher Einsparwut bei der Infrastruktur und beim Fachpersonal auf Bundesebene. Die Ergebnisse der Nachberechnungen hätten schon viel früher vorgelegen, wenn staatliche Stellen ausreichend finanziell und personell ausgestattet wären. Hier sieht man mal wieder: Sparen an den falschen Stellen, zu wenig staatliche Einnahmen etwa durch das Schonen riesiger privater Vermögen und das Festhalten an der Schuldenbremse rechnen sich nicht. Zum Schluss wird es für alle teurer und ausbaden müssen es Menschen, die auf eine funktionierende Infrastruktur angewiesen sind.“

Die Verkehrssenatorin hat in einer Pressekonferenz heute Maßnahmen wie etwa einen Belastungstest für Straßenbahnen angekündigt, um den öffentlichen Nahverkehr wieder über die Bürgermeister-Smidt-Brücke fahren zu lassen. Sültenfuß fordert, diese Maßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen. „Die Wilhelm-Kaisen-Brücke muss für den ÖPNV geöffnet bleiben“, sagt er. „Ich erwarte, dass die Brückensanierungen nicht weiter auf Kosten der Menschen in Bremen betrieben werden, die auf Bus und Bahn angewiesen sind!“